Glossar:
Grundbegriffe im Judentum

[siehe auch die Galilopedia - das Lexikon bei haGalil]
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A

Adar: Monatsname im jüdischen Kalender, Datum im Sonnenkalender: Februar/März.

Adar II: II Der Zweite Adar. In einem Schaltjahr wird dieser Monat zwischen Adar und Nissan eingeschoben

Adonaj: wörtl.: Herr; Der Name G-ttes, der nur in koscheren Schriften im Tetragramm ausgedrückt werden darf, wird von einem frommen Juden nicht gesprochen oder geschrieben. Im G-ttesdienst bei der Lesung der Torah sagt man statt des Tetragramms "Adonaj", beim Gebet eher "haSchem" und bei Zitationen "Ado'Schem", um G-tt nicht mit der Nennung des Namens auf einen menschlichen Begriff zu reduzieren. Siehe auch Elohim, haSchem, Makom, Schalom.
Was mit koscheren Schriften passiert, wenn sie unbrauchbar sind, lesen sie unter dem Stichwort "Genisah"

Afikoman: wörtl: Nachspeise; Vor dem Pessachmahl werden die Mazzen geteilt und eine Hälfte zur Seite gelegt, die andere wird während des Mahl gegessen. Inzwischen dürfen die Kinder den Afikoman "stehlen", der dann von den Eltern gegen ein kleines Geschenk wieder ausgelöst werden muss und als Nachtisch gegessen wird.

Aggadah: Talmudischer Erzähltext, Sagen, Predigten; daneben wurden auch eigenständige Bücher als Kommentare zur Bibel zusammengestellt. Sie bilden den Midrasch, d.h. die Suche nach der Bedeutung. Buchtipp

Akdamuth: Gebet an Schawu'ot Akdamut

Akedah Jizchak: Bindung Isaaks (oft als "Opferung Isaaks" übersetzt und interpretiert) 1 Mosche 22,9 - 12: "Als sie nun an den Ort kamen, den ihm G-tt gezeigt hatte, baute Awraham einen Altar, ordnete das Holz, band seinen Sohn Jizchak und legte ihn auf den Altar über das Holz. ... Da rief ihm ein Engel des Ewigen vom Himmel zu und sprach: 'Awraham! Awraham!' Er sprach: 'Hier bin ich!' Jener: 'Strecke deine Hand nicht nach dem Knaben und tu ihm nichts! Denn nun weiß ich, dass du g-ttesfürchtig bist, da du deinen einzigen Sohn mir nicht verweigert hast."

Die Forderung G-ttes an Awraham, seinen einzigen Sohn zu opfern, erscheint im Zusammenhang der damaligen Zeit nicht ungewöhnlich. Awraham kam aus einer polytheistischen Kultur, in der Menschenopfer durchaus vorkamen. Wenn einer der vielen Götter ein Menschenopfer forderte, dann war es normal, wenn auch schwer, dass dieses Opfer gebracht wurde. Awrahams Gehorsam beinhaltet also keine nennenswerte Grausamkeit gegen seinen Sohn, sondern Gehorsam gegenüber G-tt. In der Torah ist innerhalb des Textes dieser zeitlich-kulturelle Zusammenhang noch erkennbar: Die Aufforderung, Jizchak zu opfern, kommt von "Elohim", einer sehr allgemeinen Bezeichnung für Götter insgesamt. Wer dann aber zu ihm sagt: 'Strecke deine Hand nicht nach dem Knaben ...', das ist Adonaj, der Einzige und Ewige G-tt.

Wenn also von der Opferung Isaaks und dem grausamen G-tt des "Alten Testaments" die Rede ist, so sollte man sich vergegenwärtigen, dass diese Geschichte das genaue Gegenteil ist: Sie ist die endgültige Abschaffung von Menschenopfern!

Alijah: Einwanderung nach Eretz Jisrael

Alijah laTorah: Aufruf zur Torahlesung

Alijah leRegel: Pilgerfahrt, Wallfahrt

Almemor: Bima oder bei den Sephardim Tewa genannt; Podium, auf dem ein Pult oder Tisch für die Torahlesung steht.

Amalek:

Amidah: "stehen" Hauptgebet, Achtzehn- oder Siebenbittengebet, Schemone Esre. Es wird Amidah genannt, weil es im Stehen gesagt wird. Die Amidah Amidah L'Schabath

Am Jisrael: Volk Israel

Amoräer, Amoraim: von amr = sagen; 2. Generation der Talmudlehrer, sie schrieben die Gemara.

Amos: Buch der Propheten des Tenakh Übersicht

Antijudaismus: Theologische Judenfeindschaft, die vor allem auf der Nichtanerkenntnis Jesu als Messias, dem Vorwurf des Mordes an Jesus und dem Vorwurf der "Teufelssohnschaft" beruht. Der theologische Antijudaismus äußert sich, je nach den aktuellen Gegebenheiten, entweder in starkem Missionseifer oder in ganz weltlichem Antisemitismus unterschiedlicher Schweregrade - von der einfachen Verachtung bis hin zu schweren Pogromen. Den Höhepunkt erreichte der durch Antijudaismus geborene Antisemitismus mit der Schoah.
"Über Jahrhunderte hinweg prägten christliche Theologien die religiös motivierte Judenfeindschaft und benutzten dabei Textstellen der Evangelien, Schriften der Kirchenväter und Zeugnisse von Reformatoren wie Martin Luther. Häufig spielte der aus dem Neuen Testament übernommene Vorwurf des «Gottesmordes» eine zentrale Rolle, woraus Theologen die sogenannte «Verworfenheit» der Juden folgerten. Mit dem Bittgebet «Oremus et pro perfidis Judaeis» gehörte der Topos von den «treulosen Juden» bis kurz vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil 1965 zur Karfreitagsliturgie der katholischen Kirche. Und ein Zweites ist wichtig: Der christliche Antijudaismus erhielt dort neue Formen, wo er sich mit Elementen des modernen Antisemitismus verband. Katholische Autoren konnten bei der religiös begründeten Judenfeindschaft anknüpfen, wenn sie gegen die angebliche Macht der Juden in der Gesellschaft polemisierten. Für die Verknüpfung des traditionellen mit dem modernen Diskurs gibt es zahlreiche Belege, besonders in Zeitungen und Zeitschriften des integralistischen Rechtskatholizismus wie etwa der «Schildwache»." (Zitat: Der Antijudaismus und seine Weiterungen - Theologische Verblendung)
"Begünstigt die christliche Religion die Gewalt?" "Nun steht aber diese Sache im Evangelium ... Zur Frage nach den Anfängen des christlichen Antijudaismus."

Antisemitismus: Die sprachlich nicht korrekte Bezeichnung für rassistische Judenfeindschaft (rassist. Antijudaismus), die zu einem großen Teil auf dem theologischen Antijudaismus beruht. Wie stark der alltägliche Antisemitismus noch heute in den Köpfen ist und zwangsläufig auch sein muss, zeigt die kritsche Betrachtung einiger heute verwendeter Geschichtsbücher für die Sekundarstufe I, die sich auf eine mehr oder minder offen antisemitische Art und Weise mit dem Thema Judentum, Juden in Deutschland und der Welt, Judenverfolgung, Pogrome, Antisemitismus, ja, sogar unter den Stichworten Seuche, Pest und Bazillen befassen.
Klick-nach-rechts.de "Die Geschichte des Antisemitismus vom Mittelalter bis heute"

Arawoth: Bachweidenzweige für den Feststrauß am Laubhüttenfest. Siehe auch Etrog, Hadass und Lulaw. "Die vier Arten"

siehe auch: Pflanzenlexikon

Arbeiten, verbotene: Am Schabbat, dem Ruhetag im Judentums, gibt es 39 verbotene Arbeiten. "39 Arten der Arbeit"

Aramäisch: semitische Spräche, ähnlich dem Hebräischen, wurde vom einfachen jüdischen Volk Israels und des Mittleren Ostens in der Zeit zwischen dem 5. Jh. v.Z. und dem 5. Jh. n.Z. gesprochen; einige Gebete werden heute noch auf Aramäisch gesagt.

Aron haKodesch: Heiliger Schrein zur Aufbewahrung der Torahrollen.

Aschkenasim: Aschkenas = Deutschland, Bezeichnung für ost- und mitteleuropäische Juden mit eigener Tradition und Sprache (siehe auch Jiddisch) im Unterschied zu den Sephardim

Aschre: "glücklich ist, wer ..." Teil des Minchagebets (Nachmittagsgebet)

Assarah be'Tewet: Nationaler Trauer- und Fastentag, Tag des allgemeinen Kaddisch am 10. Tewet zur Erinnerung an den Beginn der Belagerung Jerusalems im Jahr 588 v.d.Z. und an die Opfer der Schoah, Tewet-Fasten

Assimilation: Anpassung an die Gewohnheiten und Bräuche der Umgebung; sie kann unter Wahrung der eigenen Identität oder unter deren völliger Aufgabe passieren; Das deutsche Judentum vor dem Zweiten Weltkrieg und der Schoah wird von einigen als beispielhaft für eine weitestgehende Assimilation unter Beibehaltung der eigenen Traditionen, Bräuche und Werte beschrieben, andere bezeichnen diese Zeit als den Auslöser des Niedergangs des deutschen Judentums. "Aufstieg und Krise des deutschen Judentums"

Assur: Verbot
Assur beHana'ah: Verbot Nutzen aus etwas zu ziehen

Auferstehung: Das Verständnis vom Leben nach dem Tod ist im Judentum unterschiedlich. Früher ging es vor allem um die Frage, ob nur der Geist oder auch der Körper einst auferstehen wird. Heute spricht man eher vom "Weiterwirken" der guten Taten eines Menschen über seinen Tod hinaus.

In der Orthodoxie ist der Glaube an ein Leben nach dem Tod von großer Bedeutung, wenn auch die Definition, wie dieses Leben aussehen wird, nicht überall gleich ist. Es kann ein Weiterleben des Geistes, des Geistes und Körpers oder irgendeine andere Form gemeint sein, das kann und will man in den meisten Ausrichtungen nicht festlegen. Wichtig ist hierbei, dass der Körper nach dem Tod auf jeden Fall unversehrt bleiben muss, also keine Feuerbestattung erlaubt ist. Obduktionen sind nur erlaubt, wenn sie aus rechtlicher Sicht notwendig sind oder ihre Ergebnisse anderen Menschen zum Leben verhelfen. Dies zeigt, dass man die Möglichkeit einer leiblichen Auferstehung durchaus nicht verworfen hat. Im Reformjudentum spricht man dagegen ausschließlich von einem Weiterleben der Seele und Feuerbestattungen sind erlaubt.

In der Torah lässt sich zur Auferstehung nach dem Tod kein genauerer Hinweis finden. In den 13 Glaubenssätzen des Maimonides heißt es: "Ich glaube in ganzem Glauben, dass einst zu seiner Zeit, wenn es dem Schoepfer, gelobt sei sein Name und erhoben sein Gedenken immer und ewig, wohl gefaellt, die Toten auferstehen werden.", aber Maimonides meinte dies sicher nicht wörtlich, wie man in seinem Mischna-Kommentar lesen kann. Dort steht: "Die Lehrer haben gesagt, die Übeltäter werden zu ihren Lebzeiten Tote genannt, die Gerechten aber werden Lebende genannt, wenn sie gestorben sind." Wer also ein Leben als Gerechter (Zaddik) führt, wird auch nach seinem Tod noch leben.

Aufklärung: Eine intellektuelle Bewegung in Europa, die die Vernunft und das rationale Denken als die höchste Quelle der Erkenntnis sah und die wissenschaftlich nicht beweisbare Offenbarung G-ttes als Aberglauben abtat. Sie begann in Deutschland in den 70er Jahren des 18. Jh. und endete im den 80er Jahren des 19. Jh. in Russland. Sie entstand aus der allg. Europäischen Aufklärung und verband sich mit dem jüdischen Rationalismus des Mittelalters zur Haskalah. Der Höhepunkt der Aufklärung und somit der Haskalah im 18. Jh. leitete das moderne Judentum ein. Bis zu dieser Zeit bestimmte die Staatsreligion, wer Bürger des jeweiligen Staates werden konnte. Seit der Aufklärung entwickelte sich ein Staatswesen unabhängig von der Religion, basierend auf den Prinzipien der Vernunft. Da jeder Mensch vernunftbegabt ist, konnte nun auch ein jeder Bürger eines Staates werden. Für Juden war dies der Beginn der Emanzipation.
"Messianische Wirren leiten die Aufklärung ein"

Auschwitzlüge: "Leugnung bzw. Verharmlosung der Ermordung von rd. 6 Mio Juden durch Nationalsozialisten vor allem in den Konzentrationslagern von Auschwitz, Birkenau, Majdanek u.a. in den Jahren 1933 - 1945. Um der Verbreitung der Auschwitzlüge in Deutschland durch Rechtsextremisten Einhalt zu gebieten, verabschiedete die CDU/CSU/FDP-Bundesregierung mit den Stimmen der SPD im September 1994 im Rahmen des sog. Verbrechensbekämpfungsgesetzes eine Änderung von § 130 StGB und erweiterte die Strafvorschriften für Volksverhetzung. ..." Zitat: IDGR: Informationsdienst gegen Rechtsextremismus

Aw: Monatsname; Juli-August

Awerah: Sünde

Awinu Malkhenu: Gebet, das von Rosch haSchanah bis Jom Kippur, also an den "Zehn hohen Tagen" oder "Jamim Nora'im" ins Schemone Esre eingeschoben wird. Awinu Malkhenu - Unser Vater, unser König

Awiw: Frühling, auch Monatsname für Nissan.

Awodah sarah: Götzendienst

Azeret: Versammlung, Abschluss; talmudische Bezeichnung für Schawu'ot, das Wochenfest, denn an ihm erhielt die Befreiung, die am Pessach begann ihren Abschluss durch die Übergabe der Torah am Berg Sinaj.

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Ba'al Kore: Vorleser

Ba'al Schem Tov: "Meister des guten Namens", Bez. für den Begründer des Chassidismus Israel ben Elieser und auch spätere hervorragende Vertreter dieser Glaubensrichtung. Akronym: BaSCHT

Ba'al Teschuwah: "Herr der Rückkehr", Reumütiger; in der Orthodoxie vor allem eine Bezeichnung für einen Juden, der in die Orthodoxie zurückkehrt

Balfour-Deklaration: Der englische Außenminister Lord Arthur J. Balfour gab am 2. November 1917 im Namen der britischen Krone schriftlich das Versprechen, die Zionisten bei der Gründung eines freien jüdischen Nationalstaates in dem von den Engländern im 1. Weltkrieg eroberten Palästina zu unterstützen. "Israels Geburt statt Palästinas Teilung"

Bamidbar: "in der Wüste" Torah IV, 4. Buch Mosche, Numeri Übersicht

Baraitu: Eine Überlieferung aus der Zeit der Mischna, die aber nicht in der Mischna steht.

Bar-Kochba-Aufstand: Ein in den Jahren 131-135 n. von Bar Kochba geleiteter Aufstand gegen die römische Besatzung Judäas, der trotz beträchtlicher Anfangserfolge (Befreiung des ganzen Landes) schließlich scheiterte. Der Name Bar Kochba, wörtl. "Sternensohn”, wurde dem Anführer des Aufstandes in Anspielung auf eine Prophezeiung in Num. 24,17 verliehen und ist Ausdruck der mit seiner Person verbundenen Messiaserwartung, die man damals hegte. Für die Wiedereroberung Judäas mußte der damalige römische Kaiser Hadrian seinen besten Feldherren, Julius Severus, nach Judäa berufen. Die Zahl der gefallenen Aufständischen ging in die Hunderttausende. Auch auf römischer Seite waren die Verluste so groß, daß sich Hadrian gezwungen sah, bei seiner vor dem römischen Senat gehaltenen Siegesrede die sonst bei solchen Gelegenheiten übliche Formel "mir und meinen Legionen geht es gut" wegzulassen. Das Scheitern des Aufstandes hatte schwerwiegende Folgen. Auf den Ruinen Jerusalems wurde die römische Stadt Aelia Capitolina errichtet, deren Betreten den Juden bei Androhung der Todesstrafe untersagt war. Die dem B.K.A. folgenden antijüdischen Dekrete verboten den Juden im Lande die Religionsausübung und legten ihnen materielle Bürden auf, die ihnen das Leben in Judäa (das nunmehr in Palästina umbenannt wurde) so gut wie unmöglich machten. Langfristig folgte dem B.K.A. - der auf die Wiederherstellung der jüdischen Souverenität in Judäa und den Wiedererrichtung des Tempels in Jerusalem ausgerichtet war - die Zerstörung des jüdischen Zentrums im heiligen Land, womit die Zerstreuung (Galluth) der Juden über die ganze Welt besiegelt wurde. (Zitat: Carlebach-Glossar) "Die jüdischen Kriege"

Bar Mizvvah: "Sohn der Pflicht", ein Knabe von 13 Jahren, der nach dem jüdischen Gesetz hinsichtlich der Einhaltung der Mizvvoth und anderer Belange als Erwachsener gilt, Aufnahme in die jüdische Gemeinde mit allen Rechten und Pflichten. Bar und

basari: fleischig, siehe koscher

BaSCHT: Akronym für Ba'al Schem Tov

Bath Mitzwah / Bat-Mizvvah
"Tochter der Pflicht", wie Bar Mitzwah, aber schon mit 12 Jahren möglich.

Bajit: Haus, Gehäuse, Kapsel

bede'ewed - im Nachhinein

Bejt Din, pl. Batej Dinim: Gerichtshof, religiöses Gericht, rabbinischer Gerichtshof, Rabbinatsgericht "Der Moses vom Bodensee"

Bejt haKnesset: "Versammlungshaus", Synagoge

Bejt haMidrasch: Lehrhaus für Mischna und Talmud

Bejt haMikdasch: der historische Tempel in Jerusalem

Bejt Rischon: Der Erste Tempel, Näheres siehe unter Tempel

Bejt Schenij: Der Zweite Tempel, Näheres siehe unter Tempel

benschen - das Tischgebet (Birkat hamason) sprechen

Berachah -
ein Segensspruch vor der Ausübung einer Mizvvah, sowie vor oder nach dem Genuss von Speisen

Bereschit: "im Anfang" Torah I, 1. Buch Mosche, Genesis Übersicht

Berith Milah: Beschneidung, Zeichen des Bundes. "Die Beschneidung"

Bikeduschat - mit der Heiligkeit

Bikkur cholim - Besuch eines Kranken

Bima: Podium, Kanzel mit einem Pult oder Tisch für die Torahlesung. Sie wird auch Almemor genannt, oder bei den Sephardim Tewa.

Birkat haBajit: Haussegen

Birkat haChodesch: Segensspruch für den neuen Monat

Birkat haGomel Dankgebet nach Errettung aus Gefahr.

Birkat haKohanim: priesterlicher Segensspruch (Aharonitischer Segen, 4. Mos. 6, 24-26)

Birkat haMason: Segensspruch über die Speisen, Tischgebet

Bischul nochri - Kochen durch Nicht-Juden
Bi'ur - Aussondern von Schmitah-Erzeugnissen

Bnej Adam: Söhne bzw. Kinder Adams = Menschen

Bnej Noach: Söhne bzw. Kinder Noachs, Noachiden. Menschen, die die Noachidischen Gebote einhalten, also die Gebote der Torah für Nichtjuden:

  1. nicht Götzenanbetung betreiben
  2. nicht G-tt lästern
  3. nicht morden
  4. nicht Ehebruch und nicht Inzucht treiben
  5. nicht stehlen
  6. nicht Fleisch von einem noch lebenden Tier essen
  7. Gerechtigkeit üben

Die Torah der Kinder Noachs Eine jüdische Botschaft an die Menschheit
Diskussionsforum der Bnej Noach: hier

Bnej Jisrael - die Kinder Jisrael

Brachah, Berachah, Berachoth: , Benediktion, Segensspruch. Brachot - Transliteration und Übersetzung"Verschiedene Brachoth"

Brachjahr: siehe Schemittah

Bund des Regenbogens: Nach der Sintflut zwischen G-tt und der Menschheit geschlossener Bund, in dem sich G-tt verpflichtet, keine Sintflut mehr über die Menschheit zu bringen. Der Regenbogen ist das Zeichen dieses Bundes.

Bundeslade: Behälter der Gebotstafeln, mit dem Ersten Tempel 586 vor u.Z. vernichtet, Vorbild für den heutigen Torahschrein 

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C

Caro, Josef: siehe Karo, Josef

Chabad: " Abkürzung von Chochmah, Binah, Da'at = Weisheit, Verständnis, Wissen. Name der Bewegung des Lubawitscher Rebben. "Das mächtige 'Rebbe'-Vermächtnis"

Chachamin: Weise, ChaSaL = die Weisen, seligen Andenkens
(Chochmah = Weisheit)

Chad Gadja: "Ein Lämmlein", Pessachlied Text und Erklärung zum Chad Gadja

Chag: Fest

Chag sameach! ! Ein frohes Fest! Ein allgemeiner Wunsch zu den verschiedenen Feiertagen

Chaj: die hebräischen Buchstaben Chet und Jod für "lebe"

Challah, Challoth: , "Teighebe", Schabbatbrot/e, sie sind besonders reichhaltig, mit Ei und Zucker gebacken, meist mit Mohn oder Sesam bestreut und zu Zöpfen geflochten, damit man auch sieht und schmeckt, dass ein ganz besonderer Tag ist. Die Challoth symbolisieren die zwei Reihen Schaubrote, die im Tempel lagen, deshalb werden sie immer paarweise gebacken und auf den Tisch gebracht. Eine andere Überlieferung sagt, dass die beiden Brote daran erinnern sollen, dass G-tt beim Auszug aus Ägypten am sechsten Tag doppelt so viel Brot vom Himmel regnen ließ, als an den anderen Wochentagen, am Schabbat aber nichts. So reichte das Brot für zwei Tage und am Schabbat sollte niemand auf das Feld gehen, um Brot zu sammeln (2 Mosche 29) (-> verbotene Arbeiten). Bild: Schabbat-Tisch

Chalah Hebe: eine Portion Teig, welche von Brot oder anderen Teigwaren abgesondert wird (und ursprünglich dem Kohen gegeben wurde)

Chametz: Gesäuerte Speisen, dürfen an Pessach nicht gegessen werden.

Chanukkah: Tempelweihefest, zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des Tempels unter Judas Makkabäus im Jahr 165 v.d.Z. Chanukkah ist ein achttägiges Lichterfest, das auf die rabbinische Zeit zurückgeht, es hat also seinen Ursprung nicht in der Torah. Die Geschichte ist in den Apokryphen Makkabäer I und II nachzulesen.

Im Jahr 168 v.d.Z. sprach der Seleukidenkönig Antiochus IV ein Beschneidungsverbot aus und versuchte, die Juden zum griechischen Polytheismus zu zwingen. Der Priester Mattathias und sein Sohn Judas Makkabäus führten drei Jahre lang den jüdischen Aufstand gegen die Seleukiden, nachdem diese eine Zeusstatue in den Tempel gestellt und ihn hiermit entweiht hatten. Die Juden wurden aus ihren Häusern vertrieben und kämpften drei Jahre lang im Untergrund um ihre Heimat und ihren Tempel. Im Jahr 165 v.d.Z. siegten sie gegen Antiochus und konnten den inzwischen geplünderten Tempel wieder herrichten und neu einweihen. Sie feierten acht Tage lang. Der Legende nach hatten sie zu wenig Öl, um das Licht im Tempel länger als einen Tag zu unterhalten. Überraschenderweise brannte aber das Licht acht Tage lang.

"Eine liberale Betrachtung" "Hanukah Sameah" Buchtipp: "Die Wunder von Chanukkah" CD-Tipp "Die Chanukkah-Legende" musikalische Kostproben

Chanukkiah: Achtarmiger Leuchter mit einem Schamasch (Dienerlicht) zu Chanukkah

charedij: orthodox

Charosset: Eine Mischung aus Nüssen, Äpfeln, Wein und Zimt als Sinnbild für den Mörtel, den die Juden für den Pharao während ihrer Knechtschaft in Ägypten herstellen mussten. In diese Mischung werden bittere Kräuter (u.a. Meerrettich zum Gedenken an die Knechtschaft) am Sederabend des Pessachfestes getaucht und gegessen.

Chasan: Vorbeter, Kantor, auch als Schaliach Zibur: "Gesandter der Gemeinde" bezeichnet; er wendet sich im Namen der Gemeinde während des G-ttesdienstes an G-tt. Dies ist nicht zu verwechseln mit einem "Mittler" zwischen G-tt und den Menschen, wie er im christlicihen Priestertum gesehen wird.

Chassidim: "Die Frommen" 1. religiöse Strömung im Frühjudentum zur Zeit der Makkabäeraufstände, 2. aschkenasischer Chassidismus: mystische Strömung im mitteleuropäischen Judentum des Mittelalters, 3. osteuropäischer Chassidismus: religiöse Bewegung in Osteuropa seit dem 18. Jh..

Chawurah: Gruppe von Menschen, die sich zu gemeinsamem Gebet, Lernen, Feiern und zur gegenseitigen Unterstützung zusammenschließt.

Cheder: Schulzimmer, Grundstufe der Unterweisung im Judentum im Erziehungswesen der osteuropäischen Juden

Cherem: Bann, Exkommunikation

Cheschwan: Monatsname, ca. Oktober/November

Chewra Kaddischa: Beerdigungsgesellschaft, die sich um alle Belange wie Leichenwaschung (Taharah) und Begräbnis (Levajah) bei einem Todesfall in der Gemeinde kümmert, aber auch um die Fürsorge im Krankheitsfall, Waisenfürsorge und Gedächtnisg-ttesdienste. Wegen der Unreinheit nach Berührung eines Toten und somit dem Verbot, den Tempel für sieben Tage zu betreten, wurde die Chewra Kaddischa schon früh in Jerusalem eingeführt.

Chidduschim: Novellen auf der Basis talmudischer und rabbinischer Texte, sie sollen die Halakhah erklären. Siehe auch Nachmanides

Chilul haSchem: Schändung des Namen G-ttes, öffentliche Übertretung der Gebote, Verführung anderer zum Verstoß gegen die Gebote.

Chronik I + II: Diwrej haJamim, Buch der Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

Chukim: Satzungen, Gebote der Torah, deren Sinn wir mit unserer begrenzten menschlichen Auffassungsgabe nicht erkennen können; z.B. das Verbot, ein Zicklein in der Milch seiner Mutter kochen, oder das Verbot, ein Kleid aus gemischtem Gewebe zu tragen; siehe auch Mischpatim

Chumasch: Pentateuch, fünf Bücher Mosche, Torah i.engeren S.

Chuppah: Hochzeit, Hochzeitsbaldachin Bild:Trauung

Cohen, Cohanim: , Angehöriger der Sippe der Priester, Priester

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D

Damai: Getreide, von dem es nicht sicher ist, ob es verzehntet wurde.

Daniel: Buch aus den Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

David: Sohn Jesses aus Bethlehem, erster König des vereinigten Königreichs von Juda und Israel ca. 1010 - 970 v.Z.; König David machte Jerusalem zu seinem Herrschaftssitz und durch die Überführung der Bundeslade zum kultischen Mittelpunkt des Judentums. In der Aggadah werden u.a. seine Weisheit, Dichtkunst und halakhische Kompetenz gerühmt. David bewirkte mit seiner Politik den Höhepunkt Israelitischer Machtentfaltung. Nachfolger wurde sein Sohn Salomo.

Davidstern: Magen David = Schild Davids, Symbol des Judentums und Staatssymbol der israelischen Fahne

dawnen, dawenen, dowenen: Das jüdische Gebet kann man mit "beten" nur unzureichend beschreiben. Beten kommt von "bitten" und im jüdischen Gebet wird nicht um etwas gebeten, sondern es werden festgeschriebene Texte gesagt, weil dies G-ttesdienst ist. Das jüdische Gebet ersetzt das Opfer, seit der Tempel zerstört wurde, es hat keinen Mitteilungscharakter an G-tt. Man "betet" also nicht, sondern man "sagt", man davenet. Die meisten Gebete des Judentums enthalten dementsprechend Lobpreisungen aber keine Bitten, vor allem keine persönlichen Bitten. Eine sehr bekannte Ausnahme bildet das Schemone Esre, das Achtzehn-Bitten-Gebet, in dem es aber nicht primär um Bitten für den Betenden selbst geht, vielmehr um Bitten für die Gemeinschaft.

Deuteronomium: Torah V, 5. Buch Mosche, Devarim Übersicht

Devarim: "Worte", "Aussprüche" Torah V, 5. Buch Mosche, Deuteronomium Wochenabschnitt Übersicht

Diaspora: "Zerstreuung", Existenz außerhalb Israels, siehe Galluth

Diwrej haJamim: Chronik I+II, Buch der Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

Dodekapropheten: Trej Asar, "Die Zwölf", die zwölf kleinen, prophetischen Schriften des Tenakh Übersicht

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