Glossar:
Grundbegriffe im Judentum

[siehe auch die Galilopedia - das Lexikon bei haGalil]
http://www.hagalil.com/lexikon

 

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E

Echah: "wie?" Klagelieder in den Schriften (Ketuwim) des Tenakh, eine der Megilloth (Festrollen), wird an Tischa Be'Aw gelesen Übersicht

E'in sof: In der Mystik Bezeichnung für G-tt in seiner Unendlichkeit.

Elohim: oder = Elokim; El = Macht, Elohim = Oberster Richter der Menschheit, eine für Juden übliche Bezeichnung für G-tt, da sie den Namen, der nur in der Torah und in koscheren Schriften im Tetragramm ausgedrückt werden darf, nicht sprechen oder schreiben. Siehe auch Adonaj.

Elul: Monatsname, August-September, der letzte Monat vor dem Neujahrsfest (Rosch haSchanah), Monat der Einkehr und Buße "Gedanken zum Monat Elul" "Erkennen, was immer vor unseren Augen steht"

Emanzipation: Im Zeitalter der Aufklärung wurde es den Juden in Europa gestattet, Bürger der Nationen zu werden, in denen sie lebten. Sie erhielten weitgehend die gleichen Rechte, wie die übrigen Bürger, so dass sie nicht mehr als Bürger "zweiter Klasse" behandelt wurden. Das erlaubte ihnen, ihre Ghettos zu verlassen und sich innerhalb der Gesellschaft niederzulassen. Sie assimilierten sich zunächst im Berufsleben und später auch in weiteren sozialen Bereichen immer mehr. Sie gingen zu Wahlen, dienten in den Armeen und wurden nahezu völlig in das städtische Leben integriert. Diese staatsbürgerliche Emanzipation verlief in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich, bspw. wurde sie in Deutschland nie vollständig erreicht, in Frankreich war sie ein relativ zügiger Formaler Akt, der aber auch eher theoretische Erfolge zeitigte, da er an viele Bedingungen geknüpft war. In England wurden eine pluralistische Form der Emanzipation erreicht, indem Bedingungen, wie z.B. die Aufgabe eigener jüdischer Organisationen, erst gar nicht gestellt wurden.

Eretz Jisrael: Das Land Israel als nationale und religiöse Heimat.

Ersatzdienst in Israel: Junge Männer können in Israel den Ersatzdienst als sogenannten "anderen Dienst im Ausland" ableisten. Auskunft darüber erteilt das Bundesamt für den Zivildienst

Esra: Buch aus den Schriften (Ketuwim) des Tenakh, zählt mit Nehemijah zusammen als ein Buch Übersicht

Esther: Buch aus den Schriften (Ketuwim) des Tenakh, eine der Megilloth (Festrollen); diese Festrolle wird auch Megillah genannt. Sie wird an Purim gelesen Übersicht

Etrog: = "Paradiesapfel", Zitrusfrucht im Feststrauß am Laubhüttenfest, siehe auch Lulaw, Arawoth und Hadass "Die vier Arten"

siehe auch: Pflanzenlexikon

Exodus: 1. Auszug aus ägypten unter Mosche, 2. Torah II, 2. Buch Mosche, Schemoth Übersicht

Ezechiel: Jecheskiel, Hesekiel, Buch des Tenakh, Prophetenbuch Übersicht

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F

Feiertagskalender: "Das jüdische Jahr"

Frauen: Eine Linkauswahl
"Was moderne Frauen über ihren Status im Judentum wissen sollten"
"Durften Frauen im Mittelalter zur Thora gerufen werden?"
"Religiosität und Spiritualität von Frauen"
"Frauen in der Heiligen Schrift - Steh auf Deborah"
"Frauen in der Heiligen Schrift - Rachels Tränen"
"Oberstes Gericht bestätigt die 'Women of the Wall'"
"Jüdische Frauen in Berlin - Jewish Women in Berlin"
"Women on the Bima"
"History of Women in the Rabbinate"
"Erfahrungen als erste Frau im rabbinischen Amt nach der Schoa in Deutschland"
"Regina Jonas: The First Woman Rabbi in the World"

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G

Galluth: Diaspora, jüdisches Leben außerhalb Israels

Ga'on, Geonim: , Genie, herausragender Talmudlehrer

Gemara: "Vervollständigung", Ergänzung; die talmudische rabbinische Diskussion auf der Basis der Mischna, beide zusammen bilden den Talmud

Genesis: Torah I, 1. Buch Mosche, Bereschit Übersicht

Genisah: = Bejt Genisah = "Schatzhaus", 1. Aufbewahrungsort für Schriften, die wegen ihres heiligen Inhalts - vor allem dem Namen G-ttes - nicht vernichtet, sondern rituell bestattet werden müssen. Bis zu dieser Bestattung werden sie in der Genisah aufbewahrt. 2. Speziell für die Kairoer Genisah, die gegen Ende des 19 Jh. durch Schechter und Taylor erschlossen wurde und viele Texte und Quellen aus dem 9. bis 13. Jh. enthielt. Sie werden heute vor allem in Camebridge und New York aufbewahrt.

Ger Zeddek: Ein Proselyt, der das Joch der Torah und der Mitzwoth auf sich nimmt.

Get: religiöse Scheidungsurkunde

Ghetto: Zunächst lebten Juden aus religiösen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen in räumlicher Nähe zueinander, später gezwungenermaßen, da es ihnen nicht mehr erlaubt war, sich in der Nähe von Christen niederzulassen "Das Ghetto" "Eine unerwünschte Chronik - Die Juden von Wilna" "Gedenke - Ich bin meines Bruders Hüter!"

Gijur: Aufnahme von Nichtjuden ins Judentum Diskussionsforum "haGijur"

Gusch Emunim: "Block der Getreuen" rechtsextremistische, nationalistische, außerparlamentarische Siedlerbewegung, sieht das Westjordanland (Judäa und Samaria) als unverzichtbaren Bestandteil des Landes Israel (Eretz Israel) an und ist zu keinem Kompromiß mit den palästinensischen Arabern bereit.

Goj, Gojim: , Volk, Völker; für nichtjüdische Völker verwendeter Begriff. Oft wird ein Schimpfwort dahinter vermutet, doch die Gojim, die nichtjüdischen Völker, verdienen den höchsten Respekt von Seiten des Judentums, sie werden der zukünftigen Welt ebenso teilhaftig, wie jeder Jude, wenn beide ein gerechtes Leben führen. "Tikun Olam - Die Errettung der Welt"

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H

Habakuk: Havakuk, Buch der Propheten aus dem Tenakh Übersicht

Hadass, Hadassim: 1. Riechkräuterbüchse für die Hawdalah. 2. Myrtenzweige für den Strauß am Laubhüttenfest (Sukkoth), siehe auch Arawoth, Etrog und Lulaw. "Die vier Arten"

Hadlakath haNeroth: / Lichtzünden am Schabbat oder Feiertag Hadlakath haNeroth beSchabbatot Hadlakath haNeroth beJom tov

Haftarah, Haftaroth: , Lesung aus den Prophetenbüchern = Newiim im Anschluss an die Torahlesung

Haggadah: = Haggadah Schel Pessach = Pessach-Haggadah, Erzählung, speziell vom Auszug aus Ägypten am Pessachabend. Siehe im Unterschied hierzu Aggadah Buchtipp: "Die Pessach Haggada"

Haggai: Buch der Propheten aus dem Tenakh Übersicht

Hagiographen: Ketuwim = Schriften des Tenakh Übersicht

Hakkafoth: Umzüge mit den Torahrollen.

Halakhah: Rechtssatz, verbindliche religionsgesetzliche Überlieferung, das gültige Religionsgesetz

halakhische Zeiten: die vorgeschriebenen Zeiten für die verschiedenen Gebete, G-ttesdienste, Schabbateingang und -ausgang Berechnung der halakhischen Zeiten

halawi: milchig, siehe koscher

Hallel: Psalmen 113-118, das "Große Halleluja", werden an Festtagen (außer Rosch haSchanah und Jom Kippur) vorgetragen "Ein Feiertag, an dem kein Hallel gesagt wird"

haredij: charedij, orthodox

haSchem: wörtl.: der Name, eine für Juden beim Gebet übliche Bezeichnung für G-tt, da sie den Namen, der nur in der Torah und in koscheren Schriften im Tetragramm ausgedrückt werden darf, nicht sprechen oder schreiben. Siehe auch Adonaj

Haskalah: Aufklärung

Hasmonäer: Familie und Herrscherhaus im 2. - 1. Jh. v.Z., auch Makkabäer genannt.

haTikvah: "Die Hoffung", Hymne des Staates Israel

Hawdalah: = "Unterscheidung"; Schabbatausgangszeremonie, Zeremonie zur Trennung zwischen Feiertag und Alltag. Bild: Hawdalahkerze Sie ist geflochten und hat mehrere Dochte, damit sie ein besonders helles Licht gibt. Ein Zeichen dafür, dass der kommende Tag der ist, an dem G-tt das Licht schuf.

Hesekiel: Jecheskiel, Ezechiel, Buch des Tenakh, Prophetenbuch Übersicht

Hillel: Pharisäisches Schulhaupt aus Babylonien im Palästina des 1. Jh. v.Z. Seine Nachkommen bekleideten nach 70 d.Z. das Amt des palästinensischen Patriarchen und nahmen davidische Abstammung in Anspruch, sein Gegner war Schammai.

Hiob: Ijob, Ijov, Buch in den Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

Hoschanah Rabba: Siebter Tag des Laubhüttenfests (Sukkoth).

Hoschanah: Gebet um Erlösung am Laubhüttenfest (Sukkoth)

Hosea: Hoschea, Buch der prophetischen Schriften des Tenakh Übersicht

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I

Ijjar: oder Monatsname, April/Mai

Ijob: Ijov, Hiob, Buch in den Schriften (Ketuwim) des Tenakh Übersicht

Ikarim: Die 13 Glaubenssätze des Judentums, verfasst von Maimonides (RaMBaM)

Israel: 1. Name Jakobs, den er von G-tt erhielt, mit der Bedeutung "Der mit G-tt ringt" 2. Das Volk Israel = die Juden, unabhängig davon, wo sie leben 3. Das Land Israel als nationaler und als geografischer Begriff.
Geschichte, Politik, Kultur, Religion: Nehmen Sie sich Zeit für eine Reise durch das Land, wo Milch und Honig fließen ...

Iwrith: Hebräisch

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J

Jad: Hand, Zeigegerät für die Torahlesung. Bild: Torahlesung mit Jad

Jahrzeit: "-"; Jom haSikharon; Am Todestag (nach hebräischem Kalenderdatum) wird der Verstorbenen gedacht. Man zündet ein Seelenlicht an, besucht das Grab und sagt besondere Gebete.

Jajin: Wein; Was unterscheidet koscheren Wein ( Jajin kaschar) vom 'normalen' [einfachen, unbestimmten] Wein ( Jajin stam)?

zu Wein siehe auch: Pflanzenlexikon

Jamim Nora'im: die "furchtbaren Tage", die "Zehn hohen Feiertage" oder auch "Die ehrfurchtvollen Tage". "Die hohen Feiertage" "Ein jüdisch-feministischer Midrasch zu den Jamim Noraim"

Jarmulke, Jarmulka: Kippah, jüdische Kopfbedeckung, Käppchen

Jeschajahu: Jesaja, Buch des Tenakh, Prophetenbuch Übersicht

Jeschiwah, Jeschiwoth: , "Sitzungsplatz", Talmudhochschule, dient vor allem dem Studium des Talmud, gab es schon zur Zeit des Zweiten Tempels, als der Talmud noch mündlich weitergegeben wurde.

Jecheskiel: Hesekiel, Ezechiel, Buch des Tenakh, Prophetenbuch Übersicht

Jichud: "Einigung", in der Mystik die Wiederherstellung der zerbrochenen Welt.

Jiremijahu: Jeremias, Buch aus den Propheten des Tenakh Übersicht

Jiddisch: jüdische Umgangssprache auf der Basis des mittelalterlichen Jüdisch-Deutschen, seit 1880 auch Literatursprache. "Der Struwwelpeter auf jiddisch" "Jiddisch-Sprachkurs im Internet"

Jischuw: die jüdische Bevölkerung des Landes Israel, die sich bereits vor der Gründung des Landes ansiedelte.

Jiskor: Gebet zum Totengedenken "Quelle aller Barmherzigkeit"

Jobeljahr: Jovel = Jubiläum, Jubeljahr; 50stes Jahr, das Freiheitsjahr, das nach sieben Brachjahren eintritt. Im Jobeljahr sollen Sklaven freigelassen werden und verkaufte Ländereien fallen den ursprünglichen Eigentümern wieder zu. Im Jobeljahr darf, wie im Brachjahr, nicht angebaut und geerntet werden, das Land ruht. Der Begriff Jobeljahr geht auf das Wort "Jowel" = Widderhorn zurück, da das Jobeljahr mit dem Blasen des Widderhorns am Jom Kippur jedes 50. Jahres verkündet werden soll.

Joel: Buch der Propheten des Tenakh Übersicht

Jom haAzma'ut: Israelischer Unabhängigkeitstag, Tag der Israelischen Staatsgründung am 5. Ijjar 5708, also dem 14. Mai 1948, wird am 5. Ijjar oder am vorhergehenden Donnerstag gefeiert, wenn der 5. auf einen Schabbat fällt.

David Ben Gurion verlas die Unabhängigkeitserklärung: "... auf Grund unseres nationalen und angeborenen Rechts und kraft der Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen erklären wir hiermit die Errichtung eines jüdischen Staates in Palästina, welcher als 'der Staat Israel' bekannt sein soll."
Unabhängigkeitserklärung

Jom haSchoah ve-haGwurah: Tag des Holocaust und Widerstandes, 27. Nissan "Ein Tag als Mahnmal" Aktion Kinder des Holocaust Gebet für die Opfer des NS-Terrors Shoah.de

Jom haSikharon: Gedenken an die gefallenen Soldaten Israels und der Opfer des Terrors, am 4. Ijjar "Für immer jung geblieben" G-tt voll Erbarmen "El malej RaHamim" Der Begriff ist von der persönlichen Jahrzeit übernommen.

Jom Huledet: Geburtstag, ! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Jom Jerushalajim: Jerusalemtag, 28. Ijjar, Halbfeiertag zum Gedenken an die Wiedervereinigung Jerusalems nach dem Sechs-Tage-Krieg 1967.

Jom Kippur: Versöhnungstag "Jom Kippur" "Die Geschichte von G-tt und der Welt"

Jom tov: "guter Tag", Feiertag, Fest; siehe auch Chag

Jonah: Buch der Propheten aus dem Tenakh Übersicht

Jored: "Hinuntersteigende", Auswanderer aus Israel

Joschua: Jehoschua, Buch des Tenakh, Prophetenbuch Übersicht

Josephus Flavius: eigentl.: Joseph ben Mathitjahu, jüdischer Historiker des späten 1. Jh. d.Z.

Judenmission: Auch unter dem begriff "Messianisches Zeugnis" bekannt. Der Versuch, Juden zum Christentum zu bekehren. Die katholische Kirche lehnt seit langem die Judenmission ab, die evangelische Kirche konnte sich bis heute nicht auf eine einheitliche Linie einigen und so kommt es besonders von einigen evgl. freikirchlichen Vereinigungen immer wieder zu massiven Versuchen, Juden zu missionieren. Dabei sollte man diesen Missionseifer nicht verharmlosen und nur als eine evangelische Merkwürdigkeit betrachten, denn die Basis hierfür bildet vor allem der christliche Antijudaismus.
In den letzten Jahren hat sich der Eifer, mit dem sich gerade freikirchliche Gemeinden und evangelikale Sekten der Judenmission widmen vervielfacht , aber auch innerhalb der Landeskirchen führt der Kampf um das Pro und Contra zu merkwürdigen Blüten. Die Qualität eine/s/r PfarrerIn wird nicht selten an ihrer/seiner Bereitschaft zur Judenmission gemessen, da sie bei Weigerung wohl nicht in der Lage seien, "Die Juden als ihre Feinde zu lieben".

Die Geschichte der Judenmission im Überblick "Landesrabbiner klagt: Missionare wollen Juden bekehren" "NAI und die Missionierung der Juden" "Missionierung als 'Heils- und Erloesungswerk'" "Feindbild Nr.1: Der Islam und die Araber" "Die Feinde der messianischen Erlösung: Rabin und die israelische Linke" "Infotainment - Edutainment und jetzt auch noch Convertainment?"

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